Hüft-Endoprothese

Der endoprothetische Ersatz des Hüftgelenkes ist in Deutschland die häufigste Operation dieser Art und kann bei ca. 200.000 Eingriffen in Deutschland durchaus als Erfolgsgeschichte bewertet werden. Die persönlichen Voraussetzungen, aber auch der Anspruch jedes Patienten an ein neues Hüftgelenk sind verschieden. Somit gibt es keine Standartlösung, sondern nur eine für jeden einzelnen Patienten optimal angepasste Therapie.

Vor der OP

Bei jedem Patienten erfolgt vor der Operation eine Vorstellung in unserer Praxis zur genauen Untersuchung, Erklärung aller Abläufe und Abklärung aller Fragen. Dies dient auch dem gegenseitigen Kennenlernen, denn so wissen Sie bereits wer Ihr Operateur sein wird. Weiteres ist im Kapitel „Stationäre Operationen“ erklärt. So kann auch der für Sie optimale Prothesentyp und die Art der Verankerung besprochen werden (Näheres siehe unten). Mit den Möglichkeiten des digitalen Röntgen nutzt der Operateur vor dem Eingriff die Möglichkeit, Computer-unterstützt eine genaue Planung des Eingriffs durchzuführen. So hat der Operateur eine optimale Vorbereitung, weil er schon vor dem Eingriff weiß, welche Zusammensetzung die Prothese habe wird.

Die Operation selbst

Welche Unterschiede bei Hüft-Prothesen gibt es?

Generell besteht jede von uns verwendete Prothese aus mehreren Teilen. Dies wird als Modular-System bezeichnet, was eine Art Baukasten-Prinzip bedeutet. So erzielen wir eine optimale Anpassung an die gegebenen Verhältnisse. Dabei wird am Becken die neue Hüftpfanne eingesetzt, in die ein sog. Inlay oder auch Pfanneneinsatz eingebracht wird. Dies entspricht einem der Gelenkpartner. Das verwendete Material ist ein Spezialkunststoff. Nach Entfernung des abgenutzten Hüftkopfes wird im Oberschenkelknochen ein neuer Schaft eingebracht, auf den ein Metallkopf aufgesteckt wird, der exakt zum Pfanneneinsatz passt. Somit ist die Schaftkomponente exakt an den Oberschenkelknochen angepasst und die neue Hüftpfanne an die Verhältnisse am Becken. In der Kombination kann dadurch sogar die Beinlänge wiederhergestellt oder, wenn notwendig, verändert werden. Durch die Verwendung von Kunststoff im Inlay und Metall am Kopf besteht eine optimale Kombination, die die Reibung minimiert und somit am wenigsten abnutzt.

Minimal-invasiver Zugang

Während man in früheren Jahren noch einen großen Schnitt in der Regel seitlich an der Hüfte brauchte, hat sich in den letzten Jahren nach Entwicklung von Spezialinstrumenten zunehmend ein so genanntes „minimal-invasives“ Vorgehen durchgesetzt. Dies ist auch die von uns immer angestrebte OP-Methode.
„Minimal-invasiv“ bedeutet nicht so eingreifend und somit Weichteil-schonend. Der Vorteil ist eine kürzere Schnittführung mit weniger Wundfläche, Das führt zu einer deutlich verkürzten Rekonvaleszenz nach der Operation.

Verankerung - Zement oder kein Zement

Die Verankerung einer Prothese kann durch Verwendung eines Knochenzementes, der schon nach wenigen Minuten Aushärtung einen sicheren Sitz der Prothese bewirkt, erfolgen. Einer der Vorteile ist somit die sofortige volle Belastbarkeit des Beins. Nachteilig ist unter anderem ein erhöhter Knochenverlust, sollte die Prothese gewechselt werden müssen. Sinnvoll ist so ein Vorgehen z.B. bei älteren Patienten, die auf eine sofortig Belastbarkeit angewiesen sind.
Alternativ kann eine Prothese auch ohne Knochenzement, also „zementfrei“, durch exaktes Einpassen eingebracht werden. Der dauerhafte Halt entsteht dann durch ein knöchernes Einwachsen. Insbesondere bei jüngeren Patienten kann diese Verankerungstechnik sinnvoll sein. Auch eine Mischform ist möglich, eine sog. „Hybrid-Prothese“, bei der nur einer der beiden Prothesenanteile zementiert wird.

Von uns verwendete Prothesenarten:

Geradschaft-Prothesen

Der Klassiker unter den Prothesentypen, der mit einem geraden Schaft in den Oberschenkelknochen eingebracht wird.

Fitmore-Prothese:

Moderne Alternative zur Geradschaft-Prothese. Vorteil ist ein geringerer Knochenverlust, aber dieser Prothesentyp ist nicht für jeden Patient geeignet.
Wir versuchen diesen Prothesentyp so oft zu verwenden wie möglich.
Die Implantation, also das Einsetzten, eines künstlichen Hüftgelenks erfolgt in der Chirurgischen Praxis Ibbenbüren im Rahmen eines stationären Aufenthalts im Klinikum Ibbenbüren (s.a.“Stationäre Operation“). Hierbei wird die gesamte Behandlung durch unser Praxisteam durchgeführt.

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